Donnerstag, 12. Januar 2017

°Wildes Briesetal° - Unterwegs im wilden Brandeburg





Es ist kalt und in den frühen Morgenstunden hat es etwas geschneit, endlich bedeckt alles eine feine weiße Pulverschneeschicht. Als wir uns im Wolfslicht aus den Betten schälen kündigt der rote Streifen am Horizont einen schönen eisigen Wintertag an. Der Entschluss am Frühstückstisch ist schnell gefallen, es soll mal wieder raus gehen. Ursprünglich und wild soll es sein aber auch nicht so weit weg. Da wir an der nordöstlichen Stadtgrenze von Berlin wohnen geht es in das schöne Briesetal.

Die Briese ist ein kleines verwunschenes Flüsschen welches sich nördlich von Berlin durch den Naturpark Barnim schlängelt und eine wunderschöne Flusslandschaft mit weiten Erlenbrüchen und ursprünglichen Mischwäldern geschaffen hat.

Man kann die Tour vom S Bhf. Borgsdorf oder Birkenwerder aus starten oder vom Parkplatz der Waldschule Briese. Da es in der mitten in der Woche ist, etwas Schnee liegt und recht kalt ist, sind wir ganz für uns als wir auf den schmalen Wanderweg zum Flussufer einbiegen. Die Luft ist klar und das gefrorene Laub unter unseren Stiefeln knirscht während wir entlang der Briese durch die den alten Erlenbruch wandern. Immer wieder bleiben wir stehen und laben uns an den vielen Spuren die hier und da unseren Weg kreuzen.

Kurve um Kurve bieten sich immer ein neues Landschaftsbild das durch den im Wasser lebenden Waldgärtner immer wieder umgestaltet wird. Gigantisch welche dicken Stämme dieser Kerl mit seinen Zähnen zu fällen vermag und mit welcher Präzision alles entastet und auf Länge genagt wird, um dann zum Schluss in einen Damm oder einer Burg eingebaut zu werden. Wir sehen immer mehr Buchen und Eichen am Flussrand die „geringelt“ worden sind, oder ganz gefällt wurden. Für uns stellt sich hier allerdings die spannende die Frage warum unser Waldgärtner hier auch Rot- und Hagebuchen und sogar Eichen fällt, da er sonst die weicheren Hölzer bevorzugt!?

Wir ziehen an verwachsenen Hagebuchen und hohen Douglasien und alten Kiefern vorüber bis sich das Briesetal weitet und breiter wird. Nachdem wir Zühlsdorf erreicht haben wenden wir uns in Richtung Zühlsdorfer Mühle die heute ein Sägewerk ist. Über Forstwege erreichen wir das alte Forsthaus Wensickendorf wo man sich an Wochenenden und Feiertagen mit Kleinigkeiten wie Kaffee und selbstgebackenem Kuchen oder auch Rührei von den Hofeigenen Hühnern bewirten lassen kann.

Als wir eine Rast einlegen verdunkeln Schneewolken den Himmel und es beginnt ordentlich zu schneien. Im Schneegestöber setzen wir unseren Rundweg in Richtung Briese fort, wieder vorbei an den jetzt verschneiten Erlenbrüchen. Am Parkplatz angekommen blicken wir dankbar zurück auf entspannte 16km durchs wilde Briesetal. Ja, hier ist Brandenburg noch wild und ist schön!





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