Es
ist kalt und in den frühen Morgenstunden hat es etwas geschneit,
endlich bedeckt alles eine feine weiße Pulverschneeschicht. Als wir
uns im Wolfslicht aus den Betten schälen kündigt der rote Streifen
am Horizont einen schönen eisigen Wintertag an. Der Entschluss am
Frühstückstisch ist schnell gefallen, es soll mal wieder raus
gehen. Ursprünglich und wild soll es sein aber auch nicht so weit
weg. Da wir an der nordöstlichen Stadtgrenze von Berlin wohnen geht
es in das schöne Briesetal.
Die
Briese ist ein kleines verwunschenes Flüsschen welches sich nördlich
von Berlin durch den Naturpark Barnim schlängelt und eine
wunderschöne Flusslandschaft mit weiten Erlenbrüchen und
ursprünglichen Mischwäldern geschaffen hat.
Man
kann die Tour vom S Bhf. Borgsdorf oder Birkenwerder aus starten oder
vom Parkplatz der Waldschule Briese. Da es in der mitten in der Woche
ist, etwas Schnee liegt und recht kalt ist, sind wir ganz für uns
als wir auf den schmalen Wanderweg zum Flussufer einbiegen. Die Luft
ist klar und das gefrorene Laub unter unseren Stiefeln knirscht
während wir entlang der Briese durch die den alten Erlenbruch
wandern. Immer wieder bleiben wir stehen und laben uns an den vielen
Spuren die hier und da unseren Weg kreuzen.
Kurve
um Kurve bieten sich immer ein neues Landschaftsbild das durch den im
Wasser lebenden Waldgärtner immer wieder umgestaltet wird.
Gigantisch welche dicken Stämme dieser Kerl mit seinen Zähnen zu
fällen vermag und mit welcher Präzision alles entastet und auf
Länge genagt wird, um dann zum Schluss in einen Damm oder einer Burg
eingebaut zu werden. Wir sehen immer mehr Buchen und Eichen am
Flussrand die „geringelt“ worden sind, oder ganz gefällt wurden.
Für uns stellt sich hier allerdings die spannende die Frage warum
unser Waldgärtner hier auch Rot- und Hagebuchen und sogar Eichen
fällt, da er sonst die weicheren Hölzer bevorzugt!?
Wir
ziehen an verwachsenen Hagebuchen und hohen Douglasien und alten
Kiefern vorüber bis sich das Briesetal weitet und breiter wird.
Nachdem wir Zühlsdorf erreicht haben wenden wir uns in Richtung
Zühlsdorfer Mühle die heute ein Sägewerk ist. Über Forstwege
erreichen wir das alte Forsthaus Wensickendorf wo man sich an
Wochenenden und Feiertagen mit
Kleinigkeiten wie Kaffee und selbstgebackenem Kuchen oder auch Rührei
von den Hofeigenen
Hühnern bewirten lassen kann.
Als
wir eine Rast einlegen verdunkeln Schneewolken den Himmel und es
beginnt ordentlich zu schneien. Im Schneegestöber setzen wir unseren
Rundweg in Richtung Briese fort, wieder vorbei an den jetzt
verschneiten Erlenbrüchen. Am Parkplatz angekommen blicken wir
dankbar zurück auf
entspannte 16km durchs
wilde Briesetal. Ja, hier ist Brandenburg noch wild und ist schön!
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